Transformation der Innenstadt weiter aktiv gestalten

Stadt Hanau soll bei der Schließung von Galeria Kaufhof zum 31. Januar 2024 aktive Rolle einnehmen

Lange Zeit war die Zukunft des Galeria Standorts in Hanau unklar, nun gibt es traurige Gewissheit. Medienberichten zufolge soll die Filiale am Marktplatz im Herzen der Innenstadt zum 31. Januar 2024 geschlossen werden.

Zwischen der Bekanntgabe der Schließung und einem Neustart mit anderer Konzeption eines potenziellen Investors können viele Jahre vergehen. Jahre, in denen der Standort und
die Nachbarschaft veröden können. Mit der zentralen Lage am Marktplatz würde somit ein großes tiefes Loch im Herzen der Innenstadt entstehen. Dieses Schicksal und die damit einhergehenden Gefahren teilt die Stadt Hanau mit vielen anderen Städten, bei denen das Ende des Warenhauses ebenfalls verkündet wurde. Dies wollen die politisch Verantwortlichen in der Brüder-Grimm-Stadt allerdings so nicht hinnehmen und versuchen mit einem ambitionierten Plan, das Heft des Handelns weiter in Händen zu halten, in dem die Stadt gemeinsam mit privaten Partnern Nachfolgekonzepte entwickelt. Die Koalitionäre von SPD, CDU und FDP unterstützen dabei den Oberbürgermeister Claus Kaminsky schnellstmöglich in Kaufverhandlungen einzutreten und somit offensiv die Interessen der Stadt Hanau zu wahren. „Leerstand an so einer prominenten Stelle ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Frage,“ erklärt der designierte Bürgermeister der Stadt Hanau, Dr. Maximilian Bieri (SPD). „Womöglich jahrelanger Stillstand kann Dominoeffekte auf andere Händler, Gastronomen, Dienstleister und somit auf das gesamte Gefüge einer Innenstadt als Ort der Begegnung verursachen.“ In ihrem Kampf um die Innenstadt müsse die Hanauer Politik schnell und aktiv agieren. „Mit diesem Vorstoß entscheiden wir uns für ein Ende mit Schrecken, statt ein Schrecken ohne Ende,“ kommentiert die zukünftige Stadträtin der Stadt Hanau Isabelle Hemsley (CDU). „Natürlich ist die Ankündigung der Schließung für alle, insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Warenhausstandorts ein großer Schock. Jetzt gilt es schnell und vorausschauend zu handeln, um die Transformation der Innenstadt weiter aktiv mitgestalten zu können und weitere Arbeitsplätze zu schaffen,“ so Hemsley weiter. „Wir wollen in so einer Gefahrensituation für die Stadt Hanau nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen, sondern so früh wie möglich in den Prozess eingreifen und in Gestaltung kommen,“ erklärt der Vorsitzende der FDP Fraktion, Henrik Statz. Dass Hanau Transformation kann, belegen zahlreiche Projekte, angefangen vom Wettbewerblichen Dialog bis hin zu den einzelnen Maßnahmen im Rahmen des Programms Hanau aufLaden.

„Wir sind uns sehr darüber bewusst, dass es hier um eine Entwicklung anderer Größenordnung als zum Beispiel bei der Rettung des Brachmann Hauses geht. Gemeinsame Großentwicklungen mit privaten Investoren sind aber eine geprobte Übung. Alleine die Entwicklung von Pioneer ist ein leuchtendes Beispiel wie solche Entwicklungen im Doppelpass zum Vorteil aller umgesetzt werden können,“ so Statz weiter. Die Koalitionäre sind sich einig, dass die Verwaltung nicht der bessere Unternehmer ist und auch nicht sein kann. Im Fall Galeria Kaufhof geht es aber auch nicht darum, ein Konzept als Unternehmer zu betreiben, sondern die Rolle eines selbstbewussten Projektentwicklers für sich zu beanspruchen, korrigierend in einen hier nicht funktionierenden Markt einzugreifen und größeren Schaden für die Stadt sowie deren Bürgerinnen und Bürger abzuwenden. Deswegen unterstützen die Koalitionäre das Vorgehen des Oberbürgermeisters, um weiter die Interessen der Stadt vor langwierigen Planungsprozessen im Ungefähren und Spekulationen zu schützen.

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