Die CDU Main-Kinzig und die CDU Hanau sehen zeitnah den Bedarf für mehr Gymnasialplätze im Westkreis und sprechen sich für die Errichtung eines neuen, gemeinsamen Gymnasiums auf Hanauer Boden aus. Das erklären Partei- und Fraktionsspitzen gemeinsam nach einer internen Klausur zur Bildungslandschaft. Das Projekt ziele darauf ab, den steigenden Bedarf an gymnasialen Bildungsplätzen sowohl im westlichen Main-Kinzig-Kreis als auch in der Stadt Hanau zu decken und gleichzeitig die regionale Bildungslandschaft nachhaltig zu stärken. Angesichts stetig wachsender Schülerzahlen sehen die Verantwortlichen der CDU in diesem Vorschlag den nächsten logischen Schritt, um das Bildungsangebot in der Region zu erweitern.
„Als eigenständige Schulträger arbeiten Kreis und Stadt seit vielen Jahren sehr eng und gut miteinander zusammen. Im Rahmen der Schulentwicklung stehen wir vor denselben Herausforderungen. Der Bedarf an gymnasialen Bildungsplätzen wächst ungebrochen und unsere Gymnasien stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Nun braucht es eine mutige und verantwortungsvolle Entscheidung zugunsten der Schülerinnen und Schüler. Daher setzen wir uns für ein gemeinsames Gymnasium von Kreis und Stadt ein“, erklären Heiko Kasseckert und Pascal Reddig, Fraktionsvorsitzende in Kreis und Stadt gemeinsam.
Im Main-Kinzig-Kreis benötige man laut den Prognosezahlen der Schulentwicklungsplanung in den kommenden 5 Jahren 700 weitere gymnasiale Bildungsplätze, teilt Kasseckert mit. Die Kreiskoalition hatte frühzeitig auf diesen Trend reagiert und mit einer Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Hanau zur Aufnahme von Gymnasialschülern, der Erweiterung des Albert-Einstein-Gymnasiums und dem Bau einer gymnasialen Oberstufe an der Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau eine funktionierende Lösung bis 2028 gefunden. Allerdings sehen die CDU-Vertreter die Neunzügigkeit von Gymnasien kritisch. Diese Größe, so Kasseckert weiter, ist grenzwertig für ein gutes Bildungsangebot. Die Christdemokraten sehen es daher als Aufgabe der Politik an, rechtzeitig langfristig tragfähige Lösungen für unsere Bildungslandschaft zu finden, die über den Zeitraum bis 2028 hinausgehen. Dies gelte umso mehr, da ein neues Gymnasium nicht von heute auf morgen errichtet sei. Obwohl die Hanauer Gymnasien bereits auf eine – pädagogisch nicht wünschenswerte – neunzügige
Struktur erweitert wurden, können sie in den nächsten Jahren die durch die Kooperationsvereinbarung zugesagten 350 Gymnasialschüler aus dem Kreis voraussichtlich schon nicht mehr aufnehmen. Diese Plätze werden für Hanauer Schüler benötigt. Die kürzlich von der Hanauer Stadtverordnetenversammlung beschlossene Erweiterung des Schulzentrums Hessen-Homburg um eine gymnasiale Oberstufe stelle dabei einen weiteren wichtigen, aber noch nicht ausreichenden Schritt dar.
Die Wahl der Hanauer Gemarkung als Standort für das neue Gymnasium ist das Ergebnis sorgfältiger Überlegungen der Christdemokraten. Hanau biete eine hervorragende Verkehrsanbindung durch öffentliche Verkehrsmittel und die Nähe zu wichtigen Verkehrsachsen wie der A66. Dies erleichtere den Zugang für Schülerinnen und Schüler aus dem westlichen Kreisgebiet. Außerdem sei der Standort im Hinblick auf die übrige Schullandschaft gut gewählt und würde deren Vielfältigkeit nur weiter fördern.
„Ein zentral gelegenes, gemeinsames Gymnasium auf Hanauer Boden ist nicht nur gut für die Schülerinnen und Schüler aus dem Kreisgebiet erreichbar, es wäre auch ein weiteres Bekenntnis zu der engen regionalen Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt. Die anstehende Kreisfreiheit Hanaus ist dabei kein Hindernis, bekräftigen die beiden Parteivorsitzenden Max Schad und Jens Böhringer. „Es wird auch über 2026 Themenfelder geben, in denen wir eng zusammenarbeiten.“
Während ein solches Gemeinschaftsprojekt im Bereich der Gymnasien Neuland für die beiden Schulträger wäre, bestehe ein solches gemeinschaftliches Konstrukt bereits seit langer Zeit über den Schulzweckverband im Bereich der beruflichen Schulen. „Die Zusammenarbeit im Schulzweckverband der beruflichen Schulen hat sich bewährt und sorgt dafür, dass wir unsere Stärken bündeln können. Wir wollen dieses erfolgreiche Konzept daher auf das geplante gemeinsame Gymnasium übertragen und einen neuen Schulzweckverband gründen“, führten Kasseckert und Reddig aus.
„Dieses Projekt bietet die Chance, ein zukunftsorientiertes Bildungsangebot zu schaffen, das sowohl den Schülerinnen und Schülern aus Hanau als auch aus dem Main-Kinzig-Kreis zugutekommt. Wir als Christdemokraten aus Kreis und Stadt wollen gemeinsam Verantwortung für die nächsten Generationen übernehmen und dies mit einem klaren Bekenntnis für ein neues Gymnasium als notwendiges Zukunftsprojekt unterstreichen. Dabei
orientieren wir uns klar am Elternwillen und wollen keine ideologische Schullenkung vornehmen. Die Zahlen und die steigende Nachfragen nach gymnasialen Plätzen sprechen eine klare Sprache. Wir müssen jetzt handeln, um unseren Schülerinnen und Schülern auch in 4 bis 5 Jahren die bestmöglichen Bildungsbedingungen vor Ort bieten zu können.“, erklärten die Christdemokraten abschließend.